ANHALONIUM Ferme Bio Eco
Projekt zur Erhaltung und Entwicklung von Maisvarietäten im biologischen Landbau
 
 

Was uns zum Maisprojekt bewegt.



Agronomische Abhängigkeiten, Monopolisierung und damit Marktrisiken und Unsicherheitsfaktoren, werden durch "Zerr-tifizierung" nicht beseitigt, sondern durch fraglich orientierte, aufwändige Qualitätssicherung sogar noch gefördert.

"Globalisierung" nennt sich der politisch-institutionelle Kampf um die globalen Machtansprüche. Dabei werden aus einem ökonomisch motivierten Machtkampf und unter dem Deckmantel von Naturgesetzen und Sachzwängen, sozio-kulturelle Aufgaben und politische Handlungszwänge hervorgezaubert. Oekonomische Spekulationen werden im wissenschaftlichen Namen als angsteinflössende Heilsutopien verkündet, als humanitäre, politische (Er-) Lösungen dargestellt sowie deren Umsetztung als plan- und machbar verkannt.

Die erschreckend breite Akzeptanz für verschachtelte und verschleiernde Kontrollinstanzen, gerade im hart umkämpften Biomarkt lässt nicht ahnen, dass wir schon längst wissten, dass nur dezentrales, integriertes und verantwortungsbewusstes Handeln und Wirken, nachhaltig akzeptable Zukunftsaussichten schaffen können. (Weitere Binsenweisheiten gefällig?):
  • Recht geben und Recht nehmen, gehen Hand in Hand.
  • Restriktion und Kontrolle sind Werkzeuge und Strategien der Macht.
  • Recht haben und Recht bekommen bleiben zweierlei.
  • Der Zweck heiligt nach wie vor keine Mittel.
  • Dynamik ist nicht berechenbar, leben nicht planbar, Unendlichkeit nicht fassbar.


Die unauflösbare Frage, wer denn die Kontrollierenden kontrolliert (usw.), bleibt an uns kleben. Im Dilemma zwischen Vertrauen und Kontrolle spiegeln sich unsere Wertvorstellungen und unsere Ängste. Kontrolle erscheint wie eine Erbsünde, ein Mal, ein Fleck oder eine Narbe, ein Flickwerk, ein Bastellei, ein Traum, ein Alptraum. Kontrolle kann Sicherheit allenfalls vortäuschen und wird damit selbst zum Sicherheitsrisiko. Je besser die Kontrolle und die Regeln sind, desto grösser ist das Heer der Kontrolleure und Kriminellen, entsprechend kleiner die Freiheit. "Kontrollierte Sicherheit" bedeutet oft, sicheren Profit für Einzelne auf Kosten von vielen.

Maispflanze

Dies gilt bekannterweise auch dann und speziell, wenn Regelung und Kontrolle, umfassend und durch totalitäre Zustände auch allenfalls noch machbar erscheinen mögen. Der Frage, wer schützt wessen Interessen, folgt unvermeidlich gleich die eigentliche Gretchen- oder Machtfrage, wessen Lobby kann sich wieviel Geltung verschaffen.

Macht- und Wachstums-orientierte Systeme sind geeignete Instrumente zur Gewährleistung des Profits unter fortgesetztem polit-ökonomischem Raubbau an der Volkswirtschaft und bei steigendem Missbrauch der schwindenden Ressourcen (Lebewesen, Energie, Land, Wasser, Luft, Kosmos).

Die Welt wird derzeit (neu) geordnet und wie üblich, soll mal wieder die gerechteste aller denkbaren der machbaren Ordnungen entstehen; dafür sorgen die besten Spezialisten, die Fachgruppen und Sachverständigen, die Elite und die etabliertesten Systeme. Und dies, mit so viel selbstgefälliger Blindheit, Einbildung und Überheblichkeit, dass wir dafür inzwischen auch vor keinem Gott mehr auf die Knie gehen müssen:
  • gegen den Hunger, die Armut und Ungerechtigkeit
  • gegen Terror, Korruption und Drogen
  • für Rechte der Kinder, Frauen und Minderheiten
  • für Umwelt, Ökologie und Klimaschutz
  • zum eigenen Nutzen; wir kommen dabei dem Paradies nicht nur einen Schritt näher
  • nie war der Mensch fähiger für Aufgaben und die Welt reifer
  • und, und, und... - das Heil kennt keine Grenzen, auch keine moralischen:
    • Wo Leben stört, wird es für tot erklärt, sei es bei Mensch oder Getier, so wird z.B. Leben zu einem Zellklumpen, werden Embyos und Empfindungen zum Marktfaktor, das Sein und das Geschehen zum regulierbaren Prozess.
    • Zunehmend wichtig sind aufwändige flankierende Massnahmen wie Marketing, Qualitätssicherung und gezielte Desinformations-Strategien (ehemals Propaganda genannt). Anders als durch eine Traumfabrik, lassen sich Widersinnigkeiten wie GVO-Grenzwerte und Bio-Stigmatisierung wohl kaum überzeugend vermitteln.
    • Wir können uns aus dem Orbit betrachten, doch wir betrachten uns und die Erde scheinbar trotzdem aus der alten Optik, mit althergebrachter, selbstgefälliger Ignoranz und unbelehrbarer Blauäugigkeit.
    • Was einmal gut war, wird nun optimal.


Beispiel 3. Welt,
als Tummelfeld der Unschuldsengel im Kampf gegen die wahrhaftige Boshaftigkeit

Wir fördern und helfen, entwickeln und regeln, stellen Programme auf die Beine, spielen Götter und ernennen uns zu Helden. Ohne uns selbst zu betrachten und dabei zu bemerken, dass wir diejenigen sind, die Hilfe benötigen.

Entwicklung Agrikulturelle Entwicklung und Hilfe zur Selbsthilfe scheinen hüben wie drüben, nur partiell angebracht zu sein und nur dann, wenn daraus Kapital geschlagen werden kann.
Soziale Engagements in der 3. Welt, sollen ja publikums- und bilanzwirksam sein, allgemein guten Eindruck machen und können dann auch noch der Ablenkung und Vortäuschung von falschen Tatsachen und Absichten dienen...

Wir empfinden Ohnmacht und Wut beim Gedanken, dass wir uns schützen und uns Rechte verleihen und gleichzeitig wird die 3. Welt nach Belieben missbraucht:

  • zur individuellen Gewissensberuhigung,
  • als kommerzieller Faktor,
  • Werbestrategie oder ökonomisches Abenteuer,
  • als rechtsfreies Experimentierfeld für Wissensschaft und Forschung,
  • als Sandkasten für soziologische Experimente von Agronomen und Bevölkerungsplanern,
  • als internationale Müllkippe,
  • ...

Mal terroristische Bedrohung, dann nützliches Feindbild, um nicht in den Spiegel blicken zu müssen.


Orientierung und Wertewandel

Wo und wann genau, Hilfe zu Eigennutz, Schutz zur Kontrolle und Sozialität zu Asozialität kippt? Genau das hat mit Verantwortung und Sicherheit, wie auch mit Wahrnehmung und Interpretation, Autonomie und Missbrauch zu tun. Auch die beispielsweise mšrderisch-medizinische Frage, wann denn genau, ein Mensch kein Zellklumpen mehr sei, verblasst vor der Aussage, dass wir immer erst auf dem Weg zum Menschen sein werden.

Und da steht geschrieben: "Nicht an ihren Worten, sondern an ihren Früchten, werdet ihr sie erkennen." Würden wir alles glauben, würden wir uns im Paradies wähnen, so sicher, so gerecht, so ideal, schön, heil und perfekt, so überzeugend. Die Früchte hingegen, sind reichlich, aufdringlich und leider minderwertig bis vergiftet, düngergekoppelt, terminiert und patentgeschützt.

Der schonungslose Interessenkampf von politisch-ökonomischen Machtkonzentraten, Monopolen und anderen sozial-religiösen Giganten, - regional, national, bilateral, international und global, medial, subtil, suggestiv und dogmatisch - stellt eine direkte Bedrohnung für unsere sozio-kulturellen und individuellen Realitäten und Existenzgrundlagen dar.
Forschung und Wirtschaft zertrümmern unser Sozialgefühl auf wissenschaftliche Werte und erschaffen durch Analyse und Synthese die Wahrheit und die Gerechtigkeit immer wieder neu und besser, und versprechen uns, die machbarste und idealste aller "heilen Welten", neben Verderben, Tod und Teufel, wenn wir ablehnen. - Ja, Wissen schafft vieles, schafft vieles ab und führt nicht immer zu Glauben oder Ordnung und setzt keinen Verstand voraus.

Institutionalisierter Machbarkeitswahn und eigendynamische Institutionen sind tief in unserer Gesellschaft verankerte Machtinstrumente. Doch solange wir die Verantwortung delegieren und uns vorschreiben lassen, was Wertschätzung und Wertschöpfung bedeuten sollen, solange werden wir Opfer und Geschädigte unserer eigenen, herrenlosen und missbrauchten Interessen bleiben.

Wir müssen grüne Täter bleiben,
um nicht zu grauen Opfern zu werden.

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09. August 2003,
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